Strafzinsen auf den Konto – oder Gold kaufen
Strafzinsen auf den Konto – oder Gold kaufen – die Deutschen kaufen vermehrt Gold, um mögliche Strafzinsen auf Guthaben zu vermeiden. Der Trend ist sichtbar – Gold statt Strafzinsen: Die Deutschen schichten ihr Erspartes was auf den Konten liegt um – vom Konto ins Edelmetall! Der Grund ist ebendso eindeutig: .. die Negativzinsen für Guthaben auf den Konten vieler Banken und Sparkassen. Bereits seit Ende Juni verlangten 348 Kreditinstitute Negativzinsen (Quelle: Verivox), auf Spareinlagen der Kunden.
Strafzinsen auf Guthaben bei fast 350 Banken
Carsten Fritsch, Rohstoffexperte der Commerzbank, im Handelsblatt: „Angesichts negativer Zinsen (…) dürfte das Interesse der deutschen Anleger an Gold als Inflationsschutz weiter steigen.“ Das Kursrisiko bei Gold sehen die Anleger nicht als Hinderungsgrund. Die Gold-Investition ist relativ einfach: Etwa über den Kauf von Anteilen an der börsengehandelten Inhaberschuldverschreibung Xetra-Gold. Für jeden Anteilsschein legt die Deutsche Börse ein Gramm Gold in ihren Tresor. Der Goldschatz ist inzwischen 11,2 Milliarden Euro wert – Rekord.
Der Goldbestand der Anleger
Der Goldbestand der börsengehandelten Inhaberschuldverschreibung Xetra-Gold, des führenden physisch hinterlegten Gold-Wertpapiers in Europa, ist jüngst zum 30. Juni 2021 auf einen neuen Rekord von 233 Tonnen angestiegen. Zum Jahreswechsel waren es noch 217 Tonnen Gold. Ebenso wurde erst Ende Juni beim verwalteten Vermögen von Xetra-Gold mit 11,2 Milliarden Euro ein neuer Höchststand erreicht. Für Michael König, Geschäftsführer der Deutschen Börse Commodities als Emittentin von Xetra-Gold, gab es „eine gestiegene Nachfrage gleichermaßen bei institutionellen als auch privaten Investoren“.
Carsten Fritsch, Rohstoffexperte der Commerzbank, zieht aus den steigenden Goldbeständen den Schluss: „Angesichts negativer (Real-)Zinsen – immer mehr Banken in Deutschland verlangen inzwischen Strafzinsen auf Spareinlagen ab 50.000 Euro – dürfte das Interesse der deutschen Anleger an Gold als Inflationsschutz weiter steigen.“
Goldpreis – Ralley oder Stagnation
Für den Goldpreis sind das grundsätzlich gute Nachrichten. Die steigenden Renditen der US-Staatsanleihen wurden lange Zeit als Belastungsfaktor für den Goldpreis gesehen. Die jetzt wieder fallenden Renditen sollten damit den Weg für höhere Goldpreise freimachen. Natürlich sind die Renditen nicht der einzige Preisbildende Faktor. Doch das Hoch beim Goldpreis im vergangenen Jahr fiel ziemlich genau mit dem Renditetief der US-Staatsanleihen zusammen. Damit sind fallende Renditen sicherlich ein positiver Faktor für den Goldpreis. Der Goldpreis war in den vergangenen Tagen stets stark gestartet, allerdings dämpften die Gewinnmitnahmen von Anlegern den Kursanstieg wieder.