US-Bundesstaat Texas holt sein Gold aus Washington nach Hause
Senat und Abgeordnetenhaus von Texas haben beschlossen, dass der US-Bundesstaat bald seine eigene Version des legendären Fort Knox erhält, ein uneinnehmbares Lager für sein physisches Gold. Texas besitzt Gold im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar. Die texanische Senatorin Lois Kolkhorst sagt über das neue Gesetz: „New York wird es hassen.“
Der Senat des US-Bundesstaates Texas verabschiedete in der vergangenen Woche ein Gesetz, wonach Texas sein eigenes Goldlager erhalten soll. Das Abgeordnetenhaus von Texas hatte dem Gesetz bereits Anfang Mai zugestimmt.
Daher wird wohl bald in Texas ein Goldlager ähnlich dem legendären Fort Knox im US-Bundesstaat Kentucky entstehen. So sieht das Abgeordneten-Gesetz House Bill 483 vor. Doch ein Ort für das texanische Goldlager ist noch nicht bestimmt worden, berichtet die texanische Zeitung Houston Chronicle. In Fort Knox wird ein Großteil des physischen Goldes der USA aufbewahrt.
Bisher hat kein US-Bundesstaat sein eigenes Goldlager. Der texanische Senatorin Lois Kolkhorst von der Republikanischen Partei sagte, dass Texas Gold im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar besitzt. Dieses werde derzeit außerhalb von Texas gelagert. Man mache sich darum Sorgen, sagte sie. In einer offiziellen Analyse des Gesetzes heißt es:
„Der Aufbau einer texanischen Goldlagerstätte würde es dem Bundesstaat, seinen Behörden und Bürgern ermöglichen, Edelmetalle unter Verwendung einer in Texas ansässigen Lagerstätte zu lagern, unsere Abhängigkeit von außerstaatlichen Anlagen zu reduzieren und ihr Vermögen gegen unsichere Marktkräfte abzuschirmen.“
Die neue texanische Lagerstätte würde als eine Behörde innerhalb des Rechnungshofes des Bundesstaates betrieben werden.
Senator Juan Hinojosa, ein Kollege von der Demokratischen Partei, fragte die Senatorin Kolkhorst, ob er auch sein privates Gold in der neuen texanischen Goldlagerstätte verwahren lassen kann. „Ja“, sagte Senatorin Lois Kolkhorst, für ihn und für alle Texaner.
Laut Senatorin Kolkhorst hat Texas vor einigen Jahren Gold im Wert von knapp 1 Milliarde Dollar zugekauft. Die meisten Goldlagerstätten seien in New York, eine kleine Lagerstätte auch im US-Bundesstaat Delaware.
„Und für jeden Goldbarren stellen die uns Gebühren in Rechnung“, sagt Kolkhorst. Im März hatte sie allein die Kosten der Goldlagerung in New York für den Staat Texas auf mehr als 600.000 Dollar pro Jahr beziffert. Dort liegen 5.610 Goldbarren mit einem Wert von 645 Millionen Dollar.
Als Vorbild dient Fort Knox
Fort Knox, die Goldlagerstätte der US-Bundesregierung, liegt im Bundesstaat Kentucky neben der gleichnamigen Militärbasis der U.S. Army. Sie wurde Ende der 30-er Jahre erbaut, um die Goldreserven der USA zu lagern.
Fort Knox gilt als Synonym für undurchdringbare Sicherheitssysteme. Zusätzlich zu den Goldreserven der USA dient Fort Knox seit Jahren auch als Lagerstätte für wichtige Dokumente, darunter die originale amerikanische Unabhängigkeitserklärung und die originale Schrift der US-Verfassung.
Das neue Gesetz geht zurück auf eine Initiative des republikanischen Abgeordneten Giovanni Capriglione. Er ist Präsident einer privaten Beteiligungsgesellschaft und wurde bei seiner Initiative von 31 Kollegen unterstützt.
Nach dem Erfolg in beiden Parlamentshäusern sagt nun seine Parteikollegin, die texanische Senatorin Lois Kolkhorst, über das Gesetz: „New York wird es hassen.“ Nun muss nur noch der texanische Gouverneur Greg Abbott das Gesetz unterzeichnen.